(Text von Henning Beer, Fotos von Mirko Krumm)
Am 19. November 2016 stand mal wieder ein Ausflug an. Wir (das waren in diesem Falle Hannes Küppers, Henning Beer und Mirko Krumm) hatten eine Tour geplant, bei der wir dem Warnamt zugedachte Spenden abholen wollten.
Wir trafen uns gemeinsam in Vechta und präparierten das Auto mit einem großen Anhänger. Anschließend ging die Reise los. Auf sämtlichen bekannten Schleichwegen (Zitat Hannes: „Ich kenn da ne‘ Abkürzung“) ging es 150km südwärts in die Nähe von Rheda-Wiedenbrück zu Norbert (DL1YWD). Dieser hatte noch zwei Fernschreiber (Siemens 100S mit Standgehäuse) in seinem Bestand, welche er uns gerne überlassen wollte. Dazu bekamen wir noch mehrere Fernschreiber, Zusatzgeräte und Ersatzteile verschiedener Hersteller.
Da Norbert auch im Museum im ehemaligen Verstärkeramt engagiert ist, stand natürlich auch ein Besuch im dortigen Museum auf dem Plan. Gebaut wurde das Verstärkeramt bereits 1938 zur Signalhebung um Verluste in den Feldkabeln auszugleichen. Die unterirdischen Räume bekamen zur Tarnung ein nachempfundenes westfälisches Bauernhaus aufgesetzt. Nach dem 2. Weltkrieg kamen weitere Dienste hinzu: Rundfunk, Fernsehen, Luft- u. Katastrophenschutz.
Durch den Einsatz neuerer Techniken wurde dieser Standort überflüssig so dass die Telekom die Anlage 1995 abschaltete. Dieses in Westfalen einmalige unveränderte Anwesen steht heute unter Denkmalschutz.
Heute befindet sich in den Räumen eine wunderbare Sammlung der drahtlosen und drahtgebundenen Nachrichtentechnik inklusive einer Fernschreibstelle und einer Clubstation für den Amateurfunk. Auf jeden Fall ist diese Anlage einen weiteren Besuch wert und wir konnten viele Informationen auch für unsere Arbeit gewinnen. Das Museum ist zu finden unter: www.verstärkeramt.eu
Mittlerweile war es bereits Nachmittag und der Besuch bei einem weiteren Funkamateurs stand auf dem Programm. OM Hans-Hermann Breede (DK9QP) hatte uns ebenfalls eingeladen, einige zeitgenössische Ausstattungsgegenstände bei ihm abzuholen. Hier konnten wir uns über die Spende einiger Kurzwellenempfangstechnik (EKD300, Telefunken E1506 und Telefunken E103 sowie zweier Fernschreiber Lorenz LO133 und LO15 nebst Standgehäusen) freuen.
An dieser Stelle nochmals ganz herzlichen Dank an Norbert und Hans-Hermann für diese hochwertigen Spenden die in unserer Ausstellung sicher eine gute Verwendung finden werden.
Sollten Sie noch zeitgenössische Büro- oder Kommunikationstechnik der 60er bis 90er in Ihrem Besitz haben, für den Sie keine Verwendung haben, fragen Sie doch einfach mal bei uns an – vielleicht können wir ja noch etwas damit anfangen. Ebenfalls sind wir natürlich immer daran interessiert, aktive Mitglieder zu finden, die sich mit einbringen wollen. Vorkenntnisse im Handwerk, der Elektrotechnik, Hydraulik, Mechanik oder der analogen Telefontechnik wären zwar sehr hilfreich – sind aber keinesfalls Bedingung. Fragen Sie doch einfach mal an!